Michael, Du gehörtest zu der Generation der Schul-AG TFG TYPHOONS, die 2007 die erste Saison einer Schulmannschaft im Ligaspielbetrieb des deutschen Footballs gespielt hat. Was hat Dich seinerzeit dazu bewogen, da mitzumachen?
Ich habe vor allem eine neue Herausforderung gesucht. Nach 9 Jahren im Jugendfußball war ich nicht mehr glücklich mit dem Sport und wollte was Neues probieren. Und über meinen besten Freund bin ich dann anfangs zum Flag-Football gekommen. Allerdings habe ich dort nur ein oder zwei Trainings mitgemacht, bevor dann die Überlegung kam, auch Tackle-Football an der Schule anzubieten. Also sind wir zu dem Meeting in der Aula gegangen und die Resonanz war überragend. Da fiel meine Entscheidung, dass ich unbedingt Football spielen möchte!
Welche Position oder Positionen hast Du im TEAM gespielt?
Ich habe Wide Receiver sowie Returner bei Special TEAMs gespielt.
Wie bewertest Du aus heutiger Sicht Deine Zeit als TYPHOON?
Die aktive (und auch passive) Zeit bei den Typhoons war aus heutiger Sicht eine der schönsten Phasen meines Lebens. Alles das, was mir im Fußball fehlte, konnte ich beim Football erleben. Der TEAMzusammenhalt war beispiellos. Über 30 mehr oder wenig totale Anfänger, die langsam das Spielen des Sports lernen. Das schweißt zusammen.
Gibt es irgendwas aus Deiner TYPHOONS-Zeit, die Dich hier sitzend als Vierter von rechts zeigt, was Du für Dich und Dein Leben mitgenommen hast, wovon Du noch heute profitierst?
Absolut. Die Footballzeit hat hauptsächlich den Menschen aus mir gemacht, der ich heute bin. Sowohl im privaten als auch im beruflichen Leben helfen die Erfahrungen aus der Zeit bei den Typhoons sehr häufig. Ich habe viele besondere Menschen kennengelernt und auch sehr viele Freunde gefunden. Wenn man sich heute nach längerer Zeit mal wiedersieht, ist es so, als wären die Leute nie weggewesen.
Was oder welches Ereignis ist Dir aus Deiner TYPHOONS-Zeit am nachhaltigsten in Erinnerung geblieben?
Da gibt es viele Erlebnisse. Diese hier alle aufzuzählen, würde sicherlich den Rahmen sprengen. Zu den Favoriten gehören aber die folgenden: Zum einen die gemeinsame Fahrt nach Roermond, um für uns alle eine Ausrüstung zu finden. Ein lustiger Tag mit vielen Eindrücken. Dann sicherlich auch das erste Testspiel gegen den A/B-Kader der Panther, damit verbunden das erste Umziehen, die ersten Spielzüge, die ersten Erfolge und die ersten Erfahrungen, was es wirklich heißt, Football zu spielen. Das erste Ligaspiel, das erste Play (ein Kick-off Return) und direkt ein Fumble. Kein schönes Erlebnis, aber auf jeden Fall ein prägendes. Die Perfect Season im zweiten Ligajahr war auch ein einmaliges Erlebnis. Aber mit Abstand am meisten ist mir der erste Sieg in der Geschichte der Typhoons in Erinnerung geblieben. 13:06 auswärts in Aachen, eine tolle TEAMleistung am Geburtstag von Nico Witte. An dem Tag stimmte einfach alles!
Hast Du nach Deiner TYPHOONS-Zeit das Pad für immer ausgezogen oder ging es für Dich mit Football in irgendeiner Form weiter?
Ich habe noch mehrere kleine Versuche unternommen, auch nach der Zeit der Typhoons Football zu spielen. Aber sowohl zeitlich als auch körperlich war das nicht in dem Maße möglich, wie ich es selber von mir fordere. Dem Football blieb ich dennoch verbunden und habe noch bis 2013 das TEAM mittrainiert. Danach kamen neue private und berufliche Herausforderungen hinzu, die es nötig gemacht haben, vorerst eine Pause einzulegen.
Losgelöst von Football: Wie ging Dein Leben nach dem TFG-Abitur weiter?
Nach dem Abitur am TFG habe ich meine Ausbildung zum Fachinformatiker angefangen und auch abgeschlossen.
Wie sieht Dein Leben heute aus? Was machst Du heute?
Nach der Übernahme bei meinem Ausbildungsbetrieb bin ich auch heute noch da, bin in der Anwenderbetreuung tätig, unterstütze also Mitarbeiter bei Computerfragen und programmiere nur noch einen kleinen Teil der Zeit.
Was glaubst Du, wie wird Dein Leben in fünf Jahren aussehen? Was wirst oder hoffst Du dann zu machen?
Das kann ich noch gar nicht genau sagen. Ich hoffe, ich führe auch dann noch die glückliche Beziehung mit meiner Freundin, habe meine Familie und Freunde um mich und bin beruflich glücklich. Momentan gibt es keinen Grund auf eine Veränderung zu hoffen.
Hast Du noch irgendwelche Verbindungen zu den TFG TYPHOONS?
Ja, bis Ende 2013 war ich noch als Trainer aktiv und bin dadurch natürlich noch viel mit Typhoons in Kontakt. Ich hole so oft wie möglich Infos über den aktuellen Stand.
Wird man Dich 2014 bei Heimspielen der TYPHOONS auf der Tribüne sehen können?
Ja, ich werde in Zukunft so oft ich kann Spiele der Typhoons besuchen. Und natürlich wie eh und je mitfiebern.
Gibt es irgendwas, was Du der heutigen TYPHOONS-Generation mit auf den Weg geben möchtest?
Das habe ich natürlich schon durch meine Zeit im Coaching versucht. Aber generell kann ich nur sagen, dass jeder die Zeit bei den Typhoons genießen sollte, denn die Zeit des Jugendfootballs ist viel zu schnell vorbei. Das Typhoons-Logo sollte man mit Stolz tragen und sich 100%ig mit dem Projekt identifizieren. Denn davon lebt das Projekt. Die Typhoons waren, sind und werden immer etwas Besonderes in der Footballlandschaft Deutschlands bleiben. Macht euch das bewusst, Jungs! Und sorgt dafür, dass die Typhoons noch lange Zeit die wohl einzigartige Atmosphäre verbreiten können. Typhoon ist man nicht nur auf dem Platz, Typhoon ist man in jeder Lebenslage! Auch noch lange nach der aktiven Zeit. Nehmt alles mit, saugt die Erfahrungen auf wie ein Schwamm, lasst euch die wichtigen Sachen für die Zukunft von den Coaches mit auf den Weg geben und gebt den Geist auch an die Jüngeren weiter! Allen, die dieses Projekt auf die Beine gestellt haben, jedes Jahr erneut Höchstleistung auf und neben dem Feld erbringen und es auch in Zukunft begleiten werden, gilt es zu danken! Dahinter steckt eine Menge Zeit, Geld und Manpower, um euch allen eine einmalige Zeit bei den Typhoons zu bescheren. Vergesst das nicht! Seid dankbar, dass ihr sowas Tolles erleben dürft. Blue Pride – Phil 4.13!
Michael, lieben Dank für dieses Interview. Wir wünschen Dir für Deine Zukunft alles Gute und freuen uns darauf, Dich bald – übermorgen 😉 – wiedersehen zu dürfen.