Mark, Du gehörtest zu der Generation der Schul-AG TFG TYPHOONS, die 2007 die erste Saison einer Schulmannschaft im Ligaspielbetrieb des deutschen Footballs gespielt hat. Was hat Dich seinerzeit dazu bewogen, da mitzumachen?
Da ich ein Sport-Freak bin, habe ich mir damals gedacht, ich könnte mal wieder etwas Neues auszuprobieren. Dass Football ein sehr körperlicher Sport ist, damit habe ich keine Probleme gehabt, da ich auch Eishockey spiele. Ich dachte, Football kann sehr viel Spaß machen und das hat es auch.
Welche Position oder Positionen hast Du im TEAM gespielt?
Oh Mann… Angefangen habe ich als Defense-Back, als Free Safety, Strong Safety und als Defense-End. Zuletzt dann Cornerback. Das war‘s auch in der Defense. Nach zwei Jahren wurde ich dann in der Offense eingesetzt als Wide Receiver, Tight-End und zuletzt auch als Quarterback Backup. Das war aber noch nicht alles: Als Kicker war ich auch tätig und zwar für Kick-off, Punt und Field Goal. Man kann sagen, ich habe fast alles durch und sehr viel Erfahrung gesammelt.
Wie bewertest Du aus heutiger Sicht Deine Zeit als TYPHOON?
Es war eine großartige Zeit, mit den Jungs aus der eigenen Schule zu spielen, eine Familie zu sein – denn genau das waren wir. Wir haben gezeigt, dass einfache Schüler, die begeistert sind vom Footballspielen, es auch nach ganz oben schaffen können. Wir waren ein TEAM, ein Herz und eine Gemeinschaft aus Sport-Verrückten, die den Football lieben. Es war eine hammermäßige Zeit.
Gibt es irgendwas aus Deiner TYPHOONS-Zeit, die Dich hier in der Mitte der hinteren Reihe mit der Nummer 29 zeigt, was Du für Dich und Dein Leben mitgenommen hast, wovon Du noch heute profitierst?
Ja, und zwar die Anstrengung, den TEAMgeist, die Perfektion von verschiedenen Sachen. Da ich auch professionell Eishockey spiele, hilft es mir immer wieder, verschiedene Tiefpunkte im Sport zu überschreiten und das Beste daraus zu machen.
Was oder welches Ereignis ist Dir aus Deiner TYPHOONS-Zeit am nachhaltigsten in Erinnerung geblieben?
Es war jedes Jahr das gleiche Ereignis: Am Ende der Saison, wenn manche Spieler aufhören mussten, weil sie inzwischen zu alt waren, da blickte man zurück und merkte, durch welche Sachen und Situationen man mit denen durchmarschiert ist und was man erlebt hat. Und dann kam immer auch der Gedanke, dass es bald mich selbst treffen wird, wenn ich dann aufhören muss.
Hast Du nach Deiner TYPHOONS-Zeit das Pad für immer ausgezogen oder ging es für Dich mit Football in irgendeiner Form weiter?
Das Football-Pad habe ich gegen ein Eishockey-Pad getauscht. Leider, aber ich musste mich entscheiden, was für mich besser ist und wo ich was erreichen kann.
Losgelöst von Football: Wie ging Dein Leben nach dem TFG-Abitur weiter?
Ich habe mich dann auf Eishockey konzentriert. Ich habe meine Chance genutzt und bin in die USA geflogen, um mein Glück zu versuchen. Alles hat geklappt! Ich habe viele verschiedene Angebote bekommen und konnte mich dann entscheiden, wo ich hingehen möchte. Dann war ich in Canada und habe da auch ein Jahr verbracht und Eishockey gespielt. Dann wieder nach Deutschland. Hier habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht und angefangen, damit mein Geld zu verdienen in Chemnitz.
Wie sieht Dein Leben heute aus? Was machst Du heute?
Heute spiele ich immer noch Eishockey und bereite mich auf die nächste Saison vor. Pre-Season Feeling J
Was glaubst Du, wie wird Dein Leben in fünf Jahren aussehen? Was wirst oder hoffst Du dann zu machen?
Das ist eine gute Frage. Ich denke und hoffe, es wird sich nicht viel ändern. Ich werde immer noch Eishockey spielen und mein Leben als Berufssportler genießen.
Hast Du noch irgendwelche Verbindungen zu den TFG TYPHOONS?
Ja, ich verfolge alles online, da ich bei den Spielen nicht da sein kann, weil ich immer unterwegs bin. Ich habe immer noch Kontakt zu meinen Ty-Boys aus meiner Zeit bei den Typhoons.
Wird man Dich 2014 bei Heimspielen der TYPHOONS auf der Tribüne sehen können?
Ich hoffe es, doch es hängt davon ab, wo ich Eishockey spielen werde. Aber ich hoffe es sehr.
Gibt es irgendwas, was Du der heutigen TYPHOONS-Generation mit auf den Weg geben möchtest?
Genießt es, liebt es, lebt es. Denn so eine Zeit wird es kein zweites Mal im Leben geben. Ihr werdet es vermissen, wenn es vorbei ist. Ich wünschte, ihr könntet immer weitermachen und den Menschen in Deutschland beweisen, dass auch American Football eine großartige Sportart ist und einen Platz im deutschen Sport verdient. Trainiert hart, denn das alles hilft euch weiter im Leben.
Mark, lieben Dank für dieses Interview. Wir wünschen Dir für Deine Zukunft alles Gute.