Sie haben eine ganze Klasse besser gespielt als in den beiden vorangegangenen Partien. Sie sind – zumindest in der zweiten Halbzeit – erstmals in der German Football League Juniors (GFLJ) Saison 2012 als echtes Team aufgetreten. Sie haben erkennbar Spaß gehabt, nach Schlusspfiff beinahe um die Wette gestrahlt und dann auch noch auf dem Platz gesungen. Es war ein in vielerlei Hinsicht bemerkenswerter Auftritt der TFG Typhoons beim amtierenden Deutschen Meister, bei den Köln Falcons. Das Einzige, was nicht stimmte, war der Ertrag.
Mit einer 00:47-Niederlage (00:12; 00:21; 00:14; 00:00) verließ Deutschlands erste und einzige Schulmannschaft im American Football die Ostkampfbahn neben dem Rhein-Energie-Stadion im Sportpark Müngersdorf, obwohl für die Schüler des Theodor-Fliedner-Gymnasiums (TFG) mehr drin gewesen wäre. Dass es nicht so kam, dafür sorgten vom Kick-off an und während der gesamten ersten Halbzeit die alles andere als unparteiisch agierenden Gravitationskräfte. Ob beim Snap, bei den Ballübergabe an einen Running Back oder beim Lauf – vier Mal war die Erdanziehungskraft einfach stärker. Vier Mal ging der Ball zu Boden, vier Mal konnten sich die Falcons den Ball sichern und vier Mal konnten sie kurz danach punkten, sodass die TFG Typhoons bereits zur Halbzeit mit 00:33 zurücklagen.
Ganz anders dann das Bild in der zweiten Halbzeit. Zwei lange Pässe, die in der Endzone erfolgreich gefangen werden konnten, gestattete die Typhoons-Defense noch dem Kölner Quarterback. Dann aber war auch Schluss und das letzte Quarter ging gar ohne jegliche Punkte über die Bühne. Das wiederum lag nicht zuletzt daran, dass auch die Typhoons-Offense immer besser ins Spiel fand, sich weit in die Kölner Endzone vorarbeiten konnte, ohne dass es ihr allerdings gelang, den Ball dort auch unterzubringen.
Durfte man nach den Niederlagen bei den Cologne Crocodiles und gegen die Bonn Gamecocks noch daran zweifeln, dass es den Typhoons irgendwann gelingen könnte, in der Bundesliga wirklich anzukommen, so sieht das nach dem vergangenen Samstag ein ganzes Stück weit anders aus. Dieses zumal, da jetzt auch der letzte Typhoon bemerkt haben dürfte, was alles in ihm steckt und was bei entsprechendem Zusammenhalt mit diesem Kollektiv noch alles möglich ist.
Zwei Wochen lang hat man nun Zeit, die vielen kleinen, überflüssigen, dummen Fehler abzustellen, die die Typhoons immer wieder ins Hintertreffen bringen. Sollte das gelingen, so dürften dann im bevorstehenden Lokalderby gegen die Düsseldorf Panther am Ende des Tages auch Aufwand und Ertrag erstmals in 2012 in einem angemessenen Verhältnis stehen. Zu wünschen ist es den Typhoons nicht zuletzt, treten sie zum „Straßenbahnduell“ am 12. Mai im Rather Waldstadion doch 5 Jahre nach ihrem ersten Ligaspiel dann zu ihrem 50. seit Gründung der Schul-AG an.
Der Kick-off der Partie ist nicht, wie bisher kommuniziert, um 15.00 Uhr, sondern bereits um 13.00 Uhr. Dabei lohnt es sich sogar, den Weg ins Rather Waldstadion noch früher anzutreten, da um 12.45 Uhr bereits die Pregame-Show, u.a. mit dem Aquila Dance Team von Silke Hester, startet.
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