Axel, Du gehörtest 2005/2006 zu den Gründungsmitgliedern der Schul-AG TFG TYPHOONS, noch bevor das TEAM angefangen hat, am offiziellen Ligaspielbetrieb teilzunehmen. Was hat Dich seinerzeit dazu bewogen, da mitzumachen?
Zu jener Zeit war ich 15 Jahre und da man erst ab 16 Tackle-Football spielen durfte, war ich in der Flag-Football AG. Dieses hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich gewann die Lust am körperlich harten, aber auch sehr taktischen Spiel. Also war es für mich direkt klar, als Herr Ruffert die Tackle-AG startete, dass ich dort mitmachen würde, schließlich kannte ich ihn schon von der Flag-Football AG. Ein anderer Grund war, dass ich mit meinen Mitspielern vom Flag-Football weiter zusammen eine Sportart betreiben konnte, die uns allen Spaß machte.
Welche Position oder Positionen hast Du seinerzeit im Team gespielt?
Da ich von Anfang an nicht gerade zu den dünnen Burschen gehörte, war schon klar, ich komme in die Line. Ich zitiere hierbei immer gerne Coach Bins: „Du? – Center!“. Ich fand diese Position von Beginn an sehr reizvoll, da meiner Meinung nach die O-Liner zu den Jungs gehören, die am besten zusammenhalten bzw. zusammengehalten haben. Wir konnten keine Touchdowns laufen oder eine gute Interception fangen, dafür aber waren wir das Herz der Mannschaft und wir kümmerten uns um unsere Jungs und vor allem um unseren Quarterback. Es gehört viel dazu, seine Aufgaben zu 100% zu erfüllen, ohne einen großen persönlichen Erfolg zu ernten; aber ich lebte vom Erfolg der Mannschaft!
Wie bewertest Du aus heutiger Sicht Deine damalige Zeit als TYPHOON?
Ganz ehrlich? Ich war unverzichtbar! 😀 Nein, so ist es nicht, aber ich denke, ich habe schon einen großen Teil beigetragen. Nicht nur, dass wir das Team gegründet haben und viele neue Mitspieler überzeugt haben, zu unserer Familie dazuzustoßen, sondern auch als Team-Captain, denke ich, habe ich meine Aufgabe gut erfüllt. Spielerisch gibt es immer Leute, die besser sind. Bei mir lag es daran, dass ich zwar vom Kopf her alles perfekt drauf hatte, aber körperlich nicht ganz mithalten konnte. Jedoch habe ich das durch meine Technik wieder ausgeglichen, hoffe ich. Nicht umsonst habe ich damals gegen Hannes Irmer geblockt, der heute in der Nationalmannschaft spielt.
Gibt es irgendwas aus Deiner TYPHOONS-Zeit, was Du für Dich und Dein Leben mitgenommen hast, wovon Du noch heute profitierst?
Bei dieser Frage weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll. Ich habe so vieles gelernt, was fürs Leben wichtig ist. Ich versuche trotzdem mal ein paar Sachen zu erläutern: Ganz im Vordergrund steht bei mir der Teamgeist. Es ist nicht einfach mit einer Horde Jungs zurechtzukommen und das mussten wir alle lernen; auch mal zurückzuziehen und nicht nur Konter zu geben. Des weiteren natürlich auch die Disziplin. Beim Football ist alles durchstrukturiert und man muss sich daran halten, denn sonst wird das Ganze zu einem totalen Chaos. Einen Punkt will ich auch noch ansprechen, und zwar die Pünktlichkeit. Wer zu spät kam, musste pumpen und das nicht zu knapp. Also hat man sich doch bemüht, etwas früher loszufahren, was mir heute in der Uni sehr zugute kommt!
Was oder welches Ereignis ist Dir aus Deiner TYPHOONS-Zeit am nachhaltigsten in Erinnerung geblieben?
Ich kann nicht genau einen Zeitpunkt festlegen, dennoch sind die Kontakte mit meinem ehemaligen Mitspieler Marius Helten in Erinnerung geblieben. Es gab einen schönen Drill, der nannte sich „machine gun“. Man rennt ein paar Schritte und knallt dann mit den Gegnern zusammen (natürlich ist das sehr viel komplexer, als ich es jetzt hier beschreibe). Es waren immer zwei Offense-Spieler gegen zwei von der Defense. Marius spielte in der Defense und war daher oft mein Gegenspieler. Das waren die härtesten Kontakte, die ich je in meiner Football-Karriere hatte. Doch genau für so etwas hat man das Spiel geliebt. Ich bereue es nicht, damals ein paar blaue Flecken abbekommen zu haben.
Hast Du nach Deiner TYPHOONS-Zeit das Pad für immer ausgezogen oder ging es für Dich mit Football in irgendeiner Form weiter?
Ich habe nach den TYPHOONS ein Jahr nichts mehr mit Football zu tun gehabt, was auch damit zu tun hatte, dass ich mich erst einmal ans Uni-Leben gewöhnen wollte. Irgendwie wird man das Football-Fieber allerdings nie los, weswegen ich dann bei den Duisburg Dockers angeheuert habe. Dort spiele ich seitdem (seit 2010) wieder als Center Football.
Losgelöst von Football: Wie ging Dein Leben nach dem TFG-Abitur weiter?
Ich habe angefangen mit einem Maschinenbau-Studium an der Uni in Duisburg. Ich bin im gleichen Jahr auch von Zuhause ausgezogen, was eine große Herausforderung war.
Wie sieht Dein Leben heute aus? Was machst Du heute?
Daran hat sich bis heute nicht großartig was geändert.
Mehr als fünf Jahre sind seit Deiner TYPHOONS-Zeit vergangen. Was glaubst Du, wie wird Dein Leben in fünf Jahren aussehen? Was wirst oder hoffst Du dann zu machen?
Schwere Frage, denn wer weiß schon genau, wo es einen hin verschlägt. Ich hoffe, ich darf mich in 5 Jahren Master of Science in Maschinenbau nennen und finde mit diesem Titel einen guten Job. Mehr Anforderungen hab ich an mich bis dahin nicht.
Hast Du noch irgendwelche Verbindungen zu den TFG TYPHOONS?
Leider weniger als erhofft. Aber ab und zu gehe ich dann doch schon mal die TYPHOONS besuchen und schaue, wie und was sich so entwickelt hat, denn schließlich spielen sie heute ja in der GFLJ. Das will was heißen und vielleicht lerne ich von den jungen Burschen ja auch noch was.
Wird man Dich 2012 in der ersten TYPHOONS-Saison in der German Football League Juniors auf der Tribüne sehen können?
Auch wenn ich es im letzten Jahr leider zu keinem Spiel geschafft habe, da ich selber Football-Spiele hatte, versuche ich natürlich da zu sein!
Gibt es irgendwas, was Du der heutigen TYPHOONS-Generation für ihre erste GFLJ-Saison mit auf den Weg geben möchtest?
Die Jungs sollen einfach ihr Ding schaukeln. Auch wenn die Gegner so viel größer und kräftiger scheinen, Ihr seid smart und habt den Speed. Ihr lauft denen doch locker davon. Ich habe großes Vertrauen in die Jungs und weiß, dass sie durch die Coaches bestens vorbereitet werden.
Axel, lieben Dank für dieses Interview. Wir wünschen Dir für Deine Zukunft alles Gute und freuen uns darauf, Dich hoffentlich bald mal wiedersehen zu dürfen.