Sebastian, Du gehörtest 2005/2006 zu den Gründungsmitgliedern der Schul-AG TFG TYPHOONS, noch bevor das TEAM angefangen hat, am offiziellen Ligaspielbetrieb teilzunehmen. Was hat Dich seinerzeit dazu bewogen, da mitzumachen?
Es war die Idee, Teil von etwas Einzigartigem sein zu können und echte Pionierarbeit zu leisten. Auch war der Spirit im Team ein ganz anderer, als ich ihn bei anderen Teams in anderen Sportarten kennengelernt hatte. Außerdem bot sich in einem neu gegründeten Team die Möglichkeit, quasi gleich als Senior einzusteigen und nicht erst Jahre als Rookie auf der Bank zu verbringen. So war ich von Anfang an ein Stamm- und Schlüsselspieler.
Welche Position oder Positionen hast Du seinerzeit im Team gespielt?
Hauptsächlich und am liebsten den Weakside-Linebacker. Aufgrund meiner Vielseitigkeit und Übersicht (Aussage von Coach Pfeiffer) war ich aber auch irgendwie Feuerwehr und bin in nahezu allen Defense-Positionen zum Einsatz gekommen.
Wie bewertest Du aus heutiger Sicht Deine damalige Zeit als TYPHOON?
Es war die sportlich beste Zeit, die ich bis dato hatte. Es war einfach ein geiles Gefühl, als Underdog den anderen Teams “den Arsch aufzureißen”.
Gibt es irgendwas aus Deiner TYPHOONS-Zeit, was Du für Dich und Dein Leben mitgenommen hast, wovon Du noch heute profitierst?
Es war das Team mit dem besten Team-Spirit, den ich je erlebt habe. In keinem Team habe ich seither wieder so einen Zusammenhalt erlebt. Dieses Gefühl auf das Feld zu übertragen, war eine der besten Motivationen, die man haben konnte. Ansonsten hatten wir die kompetentesten Coaches, die ich je hatte. Von ihnen habe ich alles gelernt, was ich bis heute aufs Feld bringen kann.
Was oder welches Ereignis ist Dir aus Deiner TYPHOONS-Zeit am nachhaltigsten in Erinnerung geblieben?
Da kann ich kein bestimmtes Ereignis nennen. Die gesamte Zeit war einfach genial.
Hast Du nach Deiner TYPHOONS-Zeit das Pad für immer ausgezogen oder ging es für Dich mit Football in irgendeiner Form weiter?
Ich spiele zurzeit in Braunschweig für die Lions.
Losgelöst von Football: Wie ging Dein Leben nach dem TFG-Abitur weiter?
Erst ein freiwilliges Soziales Jahr als Zivi-Ersatz, danach Studium der Informatik an der TU Braunschweig.
Wie sieht Dein Leben heute aus? Was machst Du heute?
Ich studiere. Nebenbei arbeite ich in der IT-Abteilung eines großen Kranbaukonzerns. Dafür bin ich nach Braunschweig gezogen und lebe hier so vor mich hin. Sonst hat sich nicht wirklich viel verändert. Nur die Zahl meiner Haustiere hat mit der Zeit zugenommen.
Mehr als fünf Jahre sind seit Deiner TYPHOONS-Zeit vergangen. Was glaubst Du, wie wird Dein Leben in fünf Jahren aussehen? Was wirst oder hoffst Du dann zu machen?
Ich hoffe, dann immer noch Football zu spielen, mit den Lions mindestens einen German Bowl zu gewinnen. Abseits vom Football werde ich in fünf Jahren mein Studium beendet haben und einen netten Job haben. Ich hoffe, dann genug Platz für meine Schlangen zu haben. Ansonsten kann gerne alles irgendwie so ähnlich bleiben wie es ist.
Hast Du noch irgendwelche Verbindungen zu den TFG TYPHOONS?
Leider habe ich keinen Kontakt mehr zu den TYPHOONS. Hauptsächlich, da ich aus logistischen Gründen nicht als Trainer oder so mitwirken kann und aus den gleichen Gründen auch als aktiver Fan nicht sonderlich tauge.
Wird man Dich 2012 in der ersten TYPHOONS-Saison in der German Football League Juniors auf der Tribüne sehen können?
Nein, leider eher nicht. Sollte allerdings mal ein Aufenthalt im Pott mit einem Spiel zusammenfallen, bin ich sicherlich im Stadion. Sollten sich allerdings die Junior Lions und die TYPHOONS jemals in den Play-Offs begegnen, steht mir ein echter Herzenskonflikt ins Haus.
Gibt es irgendwas, was Du der heutigen TYPHOONS-Generation für ihre erste GFLJ-Saison mit auf den Weg geben möchtest?
Genießt jede einzelne Sekunde auf dem Feld. Die Zeit ist schneller vorbei, als es Euch lieb sein kann. Und Ihr werdet sie vermissen, die Zeit im geilsten Sport der Welt! Kämpft um jeden Zentimeter da draußen, denn um Al Pacino zu zitieren: “Because we know when add up all those inches, that’s gonna make the fucking
difference between winning and losing! Between living and dying!”
Zum Schluss noch zwei Zitate, die mich mein ganzes (sportliches) Leben begleitet und motiviert haben:
„I firmly believe that any man’s finest hour, his greatest fulfillment of all he holds dear, is that moment when he has worked his heart out in a good cause and lies exhausted on the field of battle – victorious.” – Vince Lombardi
„Life is a lot like a hot bath: It feels good while you’re in,
but the longer you stay the more wrinkled you get.“ – Garfield
Sebastian, lieben Dank für dieses Interview. Wir wünschen Dir für Deine Zukunft alles Gute und freuen uns darauf, Dich hoffentlich bald mal wiedersehen zu dürfen.