Martin, Du gehörtest 2005/2006 zu den Gründungsmitgliedern der Schul-AG TFG TYPHOONS, noch bevor das TEAM angefangen hat, am offiziellen Ligaspielbetrieb teilzunehmen. Was hat Dich seinerzeit dazu bewogen, da mitzumachen?
Es gab damals eine große Informationsveranstaltung in der Aula. Dort bin ich mit einigen Freunden hingegangen, da wir direkt Feuer und Flamme waren, als wir von der Idee, Football am TFG zu etablieren, gehört haben. Die Infoveranstaltung war klasse, und es gelang Herrn Ruffert, den Funken weiter überspringen zu lassen. Obwohl anfangs scheinbar jeder in der Stufe Teammitglied werden wollte, zweifelten viele Mitschüler am Projekt. Beim ersten Training waren dann schon viele der vormalig angeblich begeisterten Schüler abgesprungen. Auch vonseiten einiger Lehrer wurde das Projekt teils zweifelnd beäugt. Das erhöhte meine Motivation umso mehr, allen zu zeigen, dass wir es schaffen, ein erfolgreiches Team aufzubauen. Wenn ich mittlerweile die Website der TYPHOONS besuche oder mit anderen, jüngeren ehemaligen Teamkameraden spreche und vom heutigen Erfolg der TYPHOONS erfahre, kann ich es kaum glauben, was Herr Ruffert und sein Team auf die Beine gestellt haben.
Welche Position oder Positionen hast Du seinerzeit im Team gespielt?
Offense-Tackle (left) und manchmal Defense-Tackle und Center.
Wie bewertest Du aus heutiger Sicht Deine damalige Zeit als TYPHOON?
Es war eine unglaubliche Zeit, in der ich viel gelernt habe. Ich habe neue Freunde gefunden und bestehende Freundschaften intensiviert. Heute weiß ich, dass man fast alles erreichen kann, wenn man es wirklich will, und dass man niemals aufgeben sollte. Ich habe beim Football gelernt, wie viel Spaß es macht, an seine Grenzen zu gehen und alles zu geben. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Disziplin etwas Besonderes sein kann, das Menschen zusammenschweißt. Ich erinnere mich an viele super Trainings, an die eine oder andere Weisheit von Herrn Bins und daran, dass vieles erst möglich wird, wenn alle an einem Strang ziehen.
Durch meine Zeit als Footballer bin ich noch stärker zum Teamplayer und Optimisten geworden. Und vor allem habe ich seitdem Sport als festen und besonders wichtigen Bestandteil in mein Leben integriert. Zusammenfassend: Diese Zeit war und ist für mich eine, die ich niemals missen möchte und von daher auch nicht vergessen werde.
Gibt es irgendwas aus Deiner TYPHOONS-Zeit, was Du für Dich und Dein Leben mitgenommen hast, wovon Du noch heute profitierst?
“Never give up, take it to the limit”, lasse Dich nicht von einem schwachen Gegner herunterziehen. Und “Arsch runter” (Bins, ca. 2005).
Was oder welches Ereignis ist Dir aus Deiner TYPHOONS-Zeit am nachhaltigsten in Erinnerung geblieben?
Das erste Scrimmage gegen die Panther und Roberts [Altendeitering] – damals Quarterback – Gesichtsausdruck, nachdem er richtig ordentlich getackelt worden war.
Hast Du nach Deiner TYPHOONS-Zeit das Pad für immer ausgezogen oder ging es für Dich mit Football in irgendeiner Form weiter?
Obwohl es erst anders geplant war, habe ich das Pad für immer ausgezogen. Allerdings habe ich sportlichen Ehrgeiz bewahrt und bin unter anderem einen Marathon und mehrere Halbmarathons gelaufen. Und ansonsten nutze ich auch jede andere Möglichkeit, mich sportlich zu betätigen (Fitnessstudio, Badminton, Fußball, etc.).
Losgelöst von Football: Wie ging Dein Leben nach dem TFG-Abitur weiter?
Während meines Zivildienstes war ich noch TYPHOON. Danach ging es nach Mannheim, wo ich meinen Bachelor in BWL gemacht habe. Zwischenzeitlich habe ich in Australien studiert und herausgefunden, dass Australian Football nicht allzu viel mit American Football gemein hat. Nach dem Bachelor habe ich meinen Master in Finance ebenfalls in Mannheim begonnen.
Wie sieht Dein Leben heute aus? Was machst Du heute?
Mittlerweile bin ich in meinem letzten Master-Semester, das ich in den USA mache. Leider an einer Uni ohne Football… Dafür im sonnigen Malibu. Spätestens ab 2013 ist dann die Studienzeit zu Ende und ich werde anfangen zu arbeiten. Vermutlich steht dann sogar meine Rückkehr nach Düsseldorf an.
Mehr als fünf Jahre sind seit Deiner TYPHOONS-Zeit vergangen. Was glaubst Du, wie wird Dein Leben in fünf Jahren aussehen? Was wirst oder hoffst Du dann zu machen?
In fünf Jahren werde ich vermutlich zwei Jahre gearbeitet und weitere zwei Jahre promoviert haben. Mal schauen, ob das alles klappt wie erhofft. Ansonsten hoffe ich, dass vieles so bleibt wie es ist und es munter und feucht fröhlich weitergeht.
Hast Du noch irgendwelche Verbindungen zu den TFG TYPHOONS?
Viele meiner besten Freunde sind ebenfalls ehemalige TYPHOONS. Und alljährlich treffe ich weitere ehemalige Teammitglieder. Bei einem Spiel war ich leider lange nicht mehr, aber ich checke regelmäßig die Website.
Wird man Dich 2012 in der ersten TYPHOONS-Saison in der German Football League Juniors auf der Tribüne sehen können?
Das versuche ich auf jeden Fall zu schaffen!
Gibt es irgendwas, was Du der heutigen TYPHOONS-Generation für ihre erste GFLJ-Saison mit auf den Weg geben möchtest?
Glaubt an Euch, gebt niemals auf. Und vor allem: bei allem Erfolg sollte man immer auf dem Teppich bleiben; wer angibt, hat’s nötig.
Martin, lieben Dank für dieses Interview. Wir wünschen Dir für Deine Zukunft alles Gute und freuen uns darauf, Dich hoffentlich bald mal wiedersehen zu dürfen.
Das Interview führte Andreas Paprotny.
Ein tolles Interview. Besonders gut gefällt mir der letzte Hinweis von Martin an das Team.
In diesem Sinne: Auf geht`s und toi toi toi
Dir Martin weiterhin viel Glück und genieß Malibu.